Liebeserklärung ans trash-tv


Bin ich dumm, wenn ich Trash-TV cool finde!?

 

Heute beginnt es wieder, Promi BigBrother. Und ich gebe zu: Ich werde es mir angucken. Jeden Tag und wenn ich es nicht live im Fernseh sehen kann, werde ich es Dank der Mediathek nachholen.
Dann werde ich da sitzen und mich berieseln lassen, mich fragen was echt und was gespielt ist und mich an jedem Streit, Gezicke, Lachflash, Witz und Träne erfreuen.

 

So mache ich das bei allen Trash-TV-Sendungen, egal ob Dschungelcamp oder Sommerhaus, aber auch am altbekannten „HartzIV“-TV wie es böse Zungen betiteln, komme ich nicht vorbei . All das guck ich und ich stehe dazu! Dazu zu stehen ist was besonderes, denn es gibt ja auch die Menschen, die es nicht zugeben, aber dann trotzdem mitreden können. Mein Papa würde sagen, dass ein Mensch, der Verstand hat, solche Sendungen nicht gucken würde. Ich sage, ein Mensch der Verstand hat, kommt in dieser Gesellschaft nur zurecht, wenn er Ironie und Sarkasmus versteht. Und genau das verkörpern solche Shows.

 

Diese Sendungen in denen sich „Promis“ freiwillig und unfreiwillig zum absoluten Vollhorst machen, verzweifelt versuchen ihr Image ins rechte Licht zu Rücken oder überhaupt ein Stück des Rampenlichtes zu erhaschen, sind für mich absolute Entspannung
Man kann das Hirn einfach abschalten und auf den Bildschirm starren und wenn es vorbei ist, weiß man trotzdem genau, was passiert ist und hat nicht den Eindruck, etwas verpasst zu haben.
Das, was unsere Generation heute unter einem „Star“ und „Promi“ versteht sind die Menschen, die bei YouTube Videos hochladen. Während ich früher mein Zimmer mit den Gesichtern „dieser“ Band plakatiert hab, die besonders gut singen konnten oder mit „diesem“ Schauspieler, weil sein letzter Film so unglaublich schön war, hängen heute YouTube Stars an den Wänden der Zimmer, weil sie eben….. ja was genau eigentlich können!? Videos schneiden? Haare flechten? Sich gegenseitig Streiche spielen? Aber ja, ich bin eine andere Generation. Die „Stars“ meiner Generation setzen sich heute eben in den Dschungel oder in einen Container und lassen sich 24/7 von Kameras beobachten und das nur, weil ihnen die YouTuber den Ruhm klauen 
Die Produzenten machen wirklich einen guten Job. Sie setzen die Kandidaten der Sendung so zusammen, dass auf jeden Fall Konfliktpotenzial besteht und wählen so aus, dass neue Geschichten aufs Tablett gebracht werden, alte Kamellen aufgearbeitet werden und die Zeitungen am nächsten Tag was zu schreiben haben.

 

„Jedes Schwein findet ein Schwein, dass seine Sch**** frisst“

 

Alle, die sich für solche Sendungen „hergeben“, sind meiner Meinung nach wirklich genial, wenn sie es richtig machen! Denn wie schnell kann man sich mit einem Auftritt in solchen Shows die Karriere, die man auffrischen wollte, zerstören? Und nachher ist man gehasster oder unbeliebter als vorher. Doch eins hat man garantiert geschafft, man ist ENDLICH wieder im Gespräch und man muss anerkennend sagen: Ob YouTuber oder Star von gestern, alle wissen, wie man sich vermarktet. Und wer es nicht weiß, sollte eben ein gutes Management haben, das es weiß, denn genau mit dem sollte  vorher die richtige Strategie besprochen worden sein, um am Ende mit dem höchstmöglichen Marktwert aus der Sache raus zu gehen. Niemand geht in einen Container, um „die Erfahrung zu machen“ und niemand geht in den Dschungel um „an seine Grenzen zu stoßen“. Es geht um Vermarktung, egal ob von einem neuen Film, einer neuen CD, einem selbst, um dann mal zu sehen was passiert.
Und ich freue mich drauf, genau dabei heute Abend wieder live dabei zu sein und darauf, mir darüber den Kopf zu zerbrechen, welcher „Promi“ und welches Management sich welche Strategie ausgedacht hat!